Entwicklungsplanet Erde

Dass es sich bei der Erde um einen Entwicklungsplaneten handelt, ist uns Geologen schon lange bewusst. Bei der Geschichte der Erde geht es immer um Entwicklung, Evolution und Wachstum: von der Evolution der chemischen Elemente bis zur Evolution der Kontinente, Ozeane und der Atmosphäre. Immer grösser, komplizierter und reichhaltiger. Das betrifft ebenso die Evolution des Lebens auf Erden, vom Mineralienreich zum Pflanzenreich zum Tierreich und zum Menschenreich – und zum immer höheren Bewusstsein der Menschen. Auch die Erde selbst kennt ihre eigene Evolution, die mit der Evolution der Reiche eng verknüpft ist.   

 

Mineralien machen endogene und exogene Erfahrungen in langen Kreisläufen aller Art und entwickelten und entwickeln sich dabei immer weiter. Die höchst entwickelten Mineralien, klare Kristalle, sind Steine der Weisen und Erdenhüter. Mineralogie und Materialwissenschaft haben die Entwicklung des Mineralreich erweitert.

 

Pflanzen haben sich im Laufe ihrer Evolution überall auf der Erde angesiedelt: am und im Wasser und am Land  bis in die kältesten und wärmsten Regionen. Sie kommunizieren und unterstützen sich über ihre Wurzeln, über Düfte und ätherisch. Ein Wald ist tausendmal mehr als seine Bäume. Pflanzen sind ein wunderbares Beispiel für uns Menschen: Sie streben immer zum Licht und dienen immer dem Licht, wachsen zum Himmel, liebevoll, unerschrocken, ohne Rücksicht auf Verluste. Pflanzen dienen als Lebensmittel für Tiere und Menschen. Das Pflanzenreich hat  sich an die Entwicklung des Menschenreichs angepasst. So erträgt es gentechnischen Eingriffe und lebt es auf dank dem stetig zunehmenden Kohlendioxid-Gehalt der Luft.

 

Tiere können sich frei bewegen. Sie haben sich im Laufe der Zeit grossartig entwickelt, vom Kleinstlebewesen im Wasser zu Herrschern der Lüfte, der Wässer und der Erde. Auch sie haben sich im Laufe der Zeit auf der gesamten Erde bis in die exstremsten Gebiete angesiedelt. Tiere sind geprägt von der irdischen Polarität: Angriff oder Flucht, fressen oder gefressen werden. Weidetiere leben weitgehend friedlich. Raubtiere müssen jagen und töten, um zu überleben. Dabei haben Jäger und Gejagte eine gewaltige Fülle an Taktiken und Vorgehensweisen entwickelt. Die Tiere haben sich auch geistig-ätherisch entwickelt, was jedem Tierkenner, Tierbesitzer und Tierflüsterer bekannt ist. Sie sind aber Tiere mit instinktivem Verhalten geblieben. Seit beseelte Menschen auf Erden leben, streben viele Tiere danach, sich in Richtung Menschsein zu entwickeln: Kühe, Affen, Hunde usw. zeigen Vorstufen von Denken und Emotionen.

 

Und wir Menschen? Es hat mich immer gestört, als «weiterentwickelter» Affe durchs Leben gehen zu müssen. Der Konflikt, einerseits auch tierische Körper-Eigenschaften zu haben, und anderseits meiner inneren Gewissheit, kein Tier zu sein, hat mich lange beschäftigt. Wie so häufig liegt die Wahrheit in der Synthese: Ich habe meine tierische und meine seelische Seite – jeder Mensch hat diese Doppelnatur.  

 

Die inkarnierte Menschheit stammt aus dem universellen Seelenreich. Seelen leben in ätherischen, unsichtbaren Körpern auf Planeten (wie Mars und Venus) und Sternen (wie Sirius) im gesamten Universum. Die Geschichte der irdischen Menschheit hat angefangen mit der ersten Inkarnation einer Seele in einen physischen, materiellen Körper, was sehr schwierig war und erst nach vielen Versuchen gelang.

 

Die Erde, Entwicklungsplanet innerhalb der für physische Körper habitablen Zone unserer Sonne, bietet für Seelen eine einzigartig Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln, was auf Planeten ohne habitable Zone in einem materiellen Körper nicht möglich ist. Die Erde bedingt beispielsweise eine unaufhörliche Auseinandersetzung mit der Polarität (Freund - Feind, gross - klein, hell - dunkel, gut - böse usw.), während Polarität in den höheren geistigen Dimensionen nicht existiert. Seelen aus dem gesamten Universum streben danach, diese Erfahrungen jetzt zu machen, während die inkarnierte Seelen-Menschheit einen riesigen Bewusstseins-Sprung macht. Die Zahl von knapp 8 Mia. Inkarnierten dürfte noch ansteigen!

 

Es geht, wie schon in früheren Blogbeiträgen erwähnt, um den Bewusstseins-Sprung vom Homo sapiens sapiens zum Homo universalis. Dieser Sprung wurde von vielen Weisen vorausgesagt, u. a. vom Anthroposophen Rudolf Steiner, der vom Übergang vom «Tiermenschen zum Geistmenschen» sprach. Dieser Sprung ist vergleichbar mit dem einstigen Sprung zum Homo sapiens.  Ich bin dankbar, dass ich den Schritt von «Ich bin ein Körper und habe eine Seele» zu «Ich bin eine Seele und habe einen Körper» bewusst miterleben darf.

 

Johannes van Stuijvenberg